Den ganzen Nachwuchs von Victoria Linden zu begutachten, diese Chance hat sich Jens Himmer nicht entgehen lassen. Der Trainer des Rugby-Zweitligisten war am Wochenende beim großen Zebra-Cup seines Vereins dabei. „Das war richtig cool und für die Kinder und Jugendlichen natürlich ein Hammer nach der langen Zwangspause“, sagte der frühere Nationalstürmer.
26 Mannschaften stritten von der U6 bis zur U14 um die Pokale, das war dann doch zu viel an der Fösse, weil die Ältesten einen kompletten Platz brauchen für die Siebener-Variante. Die U14 spielte daher beim SC Elite an der Stadionbrücke – der Traditionsverein war früher ebenfalls ein Rugbyklub. Elite wird in diesem Jahr 100 Jahre alt, dort wird inzwischen Fußball gespielt und geboxt, es gibt auch eine Darts-Sparte und Gewichtheben. „Mein verstorbener Vater hat sicher mit einem Grinsen auf das Rugby-Event geschaut“, sagte Niclas de Bekker, Sohn des verstorbenen Vorsitzenden Edgar, der selbst Rugbyspieler war.
Mehr als 600 Spieler und Zuschauer tummelten sich bei Rekordmeister Victoria, sogar Teams aus Heidelberg und Heusenstamm bei Frankfurt waren am Start. „Wenn du das siehst, da geht dir das Herz auf, da kannst du unsere Jugendarbeit nicht genug loben“, so Himmer. Er sprach auch einige Talente direkt an: „Na, wir sehen uns bestimmt bald im Bundesliga-Team wieder.“
“Daumen hoch für Victoria”
In Linden setzen die Verantwortlichen konsequent auf den eigenen Nachwuchs. Mit einem starken Lindener Youngster schaute sich Himmer einige Partien an: Hannes Adler. Der 18-Jährige gehört zum Zweitligakader und spielt am Wochenende für Deutschland die U18-Siebener-EM in Danzig. „Wir hatten richtig Spaß“, so Himmer.
Insgesamt war es ein entspanntes, gut organisiertes Turnier, das erste größere in Hannover überhaupt in der Pandemie. „Toll, dass es in dieser Zeit möglich war. Unsere Kinder waren begeistert, es war wichtig, sich mal wieder mit anderen zu messen. Daumen hoch für Victoria, alles prima“, sagte Stefan Twele, U10-Coach des VfR 06 Döhren.
Es gab ein klares Hygienekonzept und obendrein sogar ein Corona-Testmobil vor dem Eingang, wo sich bisweilen eine längere Schlange bildete. „Victoria hat das vorbildlich gelöst, man konnte sich sicher fühlen“, sagte Twele.
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse 14.07.2021 / Stefan Dinse