Im Frühjahr legten sechs Vereine beim DRV-Schiedsgericht zudem Klage gegen die Sonderumlage ein, (über die bisher nicht entschieden ist). Germania, der TSV Handschuhsheim, TSV Victoria Linden, RG Heidelberg, Hannover 78 und der VfR 06 Döhren. Diese Klubs schreiben nun in einem scharfen Statement zur Äußerung von Hees: „Anstatt zu versuchen, Vereine und Einzelpersonen zu diskreditieren, ist es erforderlich, dass der DRV-Präsident und der DRV-Vizepräsident Leistungssport endlich ihrer Arbeit nachkommen und den DRV-Vorstand adäquat kontrollieren.“ Bereits im Mai waren schwere Vorwürfe gegen Vorstandsmitglieder publik geworden. Es war die Rede von Machtmissbrauch, dubiosem Umgang mit Fördergeldern sowie einer Kultur der Angst. Diese Vorkommnisse betrachtet unter anderem der Landesverband Niedersachsen (NRV) als nicht aufgeklärt.
Vor diesem Hintergrund ist es unwahrscheinlich, dass beim Rugby-Tag die tiefen Risse zu kitten sind. Zumal bereits der Vorwurf im Raum steht, zu dieser Versammlung sei nicht ordnungsgemäß eingeladen worden. „Nicht überraschend und gewohnt unprofessionell wollen Vorstand und Präsidium den DRT trotzdem abhalten“, sagt NRV-Präsident Thorsten Nentwig und fügt hinzu: „Ein weiteres trauriges Stück Rugbygeschichte steht vor uns, das vermutlich noch lange nachhallen wird.“
Der Deutsche Rugby-Tag ist nicht öffentlich, auch Pressevertreter sind diesmal nicht zugelassen. Dennoch ist mit Krach zu rechnen, der ohnehin nach draußen dringen dürfte.