Rugby Deutschland 14 Mai 2023
Der Auftritt des Wolfpack beim Toulouse-Stopp der World Rugby Sevens Series ist insgesamt einer, den man in Rugby Deutschland nicht lang in Erinnerung behalten wollen wird. Die Mannschaft hatte zu keinem Zeitpunkt richtig ins Turnier gefunden, zugleich deutete man zu selten an, was man zu leisten in der Lage ist. Dazu kam, dass das Team im Verlauf des Turniers mehrere Ausfälle zu verdauen hatte. Im abschließenden Spiel gegen Japan waren nur noch acht von vormals 13 Spieler einsetzbar.
Dabei ließ es sich nach den beiden enttäuschenden ersten Turniertagen (hier gibt es die Zusammenfassung der Tage eins und zwei) gegen Japan durchaus gut an. Zani Dembele und Philip Gleitze schüttelten alle Gegner ab und ermöglichten so den Versuch von Robin Plümpe zur 5:0-Führung. Doch in der Folge waren es zu viele individuelle Fehler, die weitere Punkte kosteten und zugleich Japan immer wieder Möglichkeiten eröffneten, die die schnellen Asiaten auch zu nutzen wussten – so wie beim Konter nach Ballverlust im Tackle kurz vor der Pause zum 5:14 aus RD-Sicht.
Deutschland kam noch einmal ran, als Nikolai Klewinghaus kurz nach Wiederanpfiff mit einem erhöhten Versuch auf 12:14 verkürzte. Aber verpasste Tackles, ungenaue Pässe oder nicht gefangene Bälle sorgten dafür, dass Japan gegen müder werdende Deutsche noch zweimal ablegen konnte und am Ende 28:12 gewann. Das Turnier war damit für Rugby Deutschland beendet, denn der 15. Platz wurde nicht ausgespielt.
„Sicher ein insgesamt enttäuschendes Turnier für uns. Wir wollten es hier wirklich besser machen“, gab Bundestrainer António Aguilar zu. „Was wir hier mitnehmen, ist, dass wir für dieses internationale Niveau besser werden müssen, noch härter trainieren müssen. Wir hatten zu viele individuelle Fehler, für die wir auf diesem Level teuer bezahlt haben. Die müssen wir möglichst abstellen und in jedem Moment voll fokussiert im Spiel sein. Für die Jungs war das ein guter Weckruf. Wir haben zum Glück noch ein paar Wochen zur Vorbereitung auf die EM-Series und vor allem die Olympia-Qualifikation. Es ist keine Zeit, sich noch lange mit der Leistung jetzt in Toulouse zu befassen. Wir müssen das hinter uns lassen, nach vorne schauen, hart arbeiten, besser werden, und hoffentlich kommen wir stärker zurück, wenn es demnächst wirklich drauf ankommt.“