OP Stand:12.11.2023, Von: Christian Düncher
Der Offenbacher SC Rosenhöhe bezwingt in der Rugby-Bundesliga den geschwächten SC Neuenheim, dagegen verliert der RK Heusenstamm gegen den RFC München
Offenbach – Der Offenbacher SC Rosenhöhe hat die Gunst der Stunde in der Rugby-Bundesliga genutzt und sich mit einem Sieg gegen Vizemeister SC Neuenheim in die Winterpause verabschiedet. Dass der Gegner aufgrund der Länderspieltour nach Hongkong ohne fünf Nationalspieler sowie Trainer Curtis Bradford antrat, stellte für den OSCR keinen Grund dar, den Erfolg zu schmälern. Der RK Heusenstamm hielt derweil die Partie gegen München lange offen, unterlag am Ende aber klar und bleibt Vorletzter.
RK Heusenstamm – RFC München 19:41 (14:22). Beim RKH kehrte Spielführer Lucas Schmitt, der zuletzt für Luxemburg im Einsatz war, zurück. Dafür fehlte in Zinzan Hees (mit der DRV-Auswahl in Hongkong) ein anderer wichtiger Akteur. Zudem fiel Jan Iding aus. Dennoch war mehr möglich. „Wir standen uns oft selbst im Weg“, haderte Schmitt. Die „Füchse“ lagen bis zur Pause in Schlagdistanz. Dann habe man den Gästen aber durch Ballverluste „drei Versuche mehr oder weniger geschenkt“, so RKH-Coach Markus Walger. In der Winterpause wartet viel Arbeit, denn das erste Spiel im kommenden Jahr hat es in sich: Für Heusenstamm steht dann das Kellerduell beim Letzten RSV Köln an.
Heusenstamm: Polheim (5), Leef (5), Finley, Habich, Averbeck, Moreno, Ross, Rainger, Schuster (4), Fleisch, Beaufort (5), Schmitt, Höhmann, Cloppenburg, Meichsner (Mihai, Dahlke, Reichert, Lieberum, Weiß, Wilhelm, Dehnert)
Offenbacher SC Rosenhöhe – SC Neuenheim 24:12 (12:5). Robert Haase wertete den überraschenden Erfolg gegen den Vizemeister auch als Ergebnis der guten Trainingsarbeit in den vergangenen Wochen. „Für mich war es eine Frage der Zeit, bis sich das auch im Spiel zeigt“, sagte der Spielertrainer des OSCR. „Dass es gegen Neuenheim gelungen ist, ist natürlich doppelt schön, zumal es für einige Spieler der erste Sieg gegen den SCN überhaupt war.“
Das Fehlen einiger Leistungsträger beim Gegner habe „sicher Einfluss gehabt“, gab Haase zu. Es erkläre aber nicht die große Differenz im Vergleich zum Hinspiel, das 13:56 verloren wurde. „Ich glaube nicht, dass diese fünf Spieler den Unterschied ausgemacht hätten. Der SC Neuenheim hatte trotzdem eine gute Mannschaft. Dass wir gewonnen haben, hatte durchaus mit unserer deutlichen Leistungssteigerung zu tun.“ Zumal sich das Gesicht des Offenbacher Teams seit Saisonbeginn zum Teil deutlich gewandelt hat. Nachdem vergangene Woche Ex-Nationalspieler Gino Gennaro (zuletzt RK Heusenstamm) sein Debüt gegeben hatte, stand nun Hugen Engelbrecht das erste Mal für den OSCR auf dem Platz und legte gleich einen Versuch. Der Gedrängehalb habe den Unterschied gemacht, lobte Haase. Das Zusammenspiel zwischen Hintermannschaft und Sturm sei „deutlich flüssiger“ gewesen. „Er bringt einiges mit, was uns in den letzten Spielen gefehlt hatte.“
Das es am Ende sogar noch den Offensivbonuspunkt für vier gelegte Versuche gab, sei „die Kirsche auf der Sahne“ gewesen, so Haase. Play-off-Platz vier, den aktuell München belegt, ist nur zwei Zähler entfernt. Und 2023 steht dann in Tobias Apelt (gab als Einwechselspieler sein Comeback) ein weiterer Leistungsträger dauerhaft parat.
Offenbach: G. Piano, Upton, Coenraad, Frischkorn, Demoisy, A. Piano, Goupil, Kothe (5), Engelbrecht (5), Degli (4), Dieckmann, Menguy, Haase, Phiri (10), Cavallini (Gennaro, Khomeriki, Manukula, Garanovic, Apelt, Holmes, Luneau)
Von Christian Düncher