Beichte von Ex-FC-Pressesprecher „Ich war spielsüchtig“ – Dank an Schmadtke und Wehrle
Von Januar 2016 bis Juni 2017 war Alex Jacob Pressesprecher des 1. FC Köln – ein enger Vertrauter von Ex-Sportboss Jörg Schmadtke (57), an dessen Seite er bereits bei Hannover 96 gearbeitet hatte. Nach dem Einzug in die Europa League war für ihn überraschend Schluss. Jacob war spielsüchtig, wie er nun erstmals öffentlich beichtet.
Alex Jacob: „Ich war eine Belastung für den Klub“
Im Podcast „Geisspod“ erzählt er: „Ich war zum damaligen Zeitpunkt krank und eine Belastung für den Klub. Es war die einzig richtige Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden. Ich war spielsüchtig und damit nicht mehr in der Lage zu arbeiten.“
Es sei eine schwierige Situation entstanden, die Schmadtke und dessen Geschäftsführer-Kollege Alexander Wehrle (46) „dankenswerterweise“ mit dem Ende der Zusammenarbeit gelöst hätten.
Jacobs Sucht dauerte 2017 bereits 15 Jahre an, wie er selbst berichtet. Während der FC erstmals seit 25 Jahren auf dem Weg in den Europapokal war, geriet sein Spielverhalten völlig außer Kontrolle – die finanziellen Verluste mehrten sich genauso wie der Vertrauensmissbrauch. „Ich war nicht mehr ich selbst.“
Vieraugengespräch mit Jörg Schmadtke brachte die Wende
Schmadtke und Wehrle sei er wahnsinnig dankbar für den „harten Aufschlag“. Jacob gibt Einblicke: „Beide haben mich auf meine Sucht angesprochen. Ich habe das vorher abgestritten, eindeutig gelogen. Letztlich hatten Jörg und ich dann nach Saisonende ein Vieraugengespräch, wo er mir klar gesagt hat: Wir helfen dir, aber du kannst nicht länger bei uns bleiben.“
Jacob bekämpfte seine Krankheit, absolvierte dabei einen „Marathon mit diversen Stationen“, wie er sagt. „Es war eine lange Therapiephase über mehr als ein Jahr in Form einer ambulanten Reha.“ Mit ärztlicher Begleitung und psychologischer Unterstützung. Auslöser der Erkrankung sei eine nicht verarbeitete Trauma-Erfahrung gewesen. Jacobs Sucht begann im Casino, es folgten Online-Casinos und Sportwetten.