Sechs frühere Rugby-Spieler haben sich einer Klage wegen schwerer Spätfolgen gegen mehrere Sportverbände angeschlossen.
Das gab die Kanzlei Rylands bekannt, die neun Mandanten im Verfahren gegen den Weltverband World Rugby, den englischen sowie den walisischen Verband vertreten wird.
In der Vorwoche hatten der ehemalige englische Weltmeister Steve Thompson, sein Landsmann Michael Lipman und der Waliser Alix Popham geklagt. Neu hinzu kamen jetzt Adam Hughes (Wales) und Neil Spence (England), die übrigen vier wollen anonym bleiben. Die Kanzlei steht in Kontakt mit mehr als 130 Spielern im Alter zwischen 20 und über 50 Jahren.
Die Kläger werfen dem Weltverband vor, sie nicht „vor den von Gehirnerschütterungen ausgehenden Risiken“ geschützt zu haben. Die Betroffenen haben eine Liste mit 15 Vorschriften verfasst, die World Rugby nach ihrem Wunsch umsetzen soll, damit der Sport sicherer wird.
Die kritisierten Verbände veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung. Darin hieß es, dass sie „zutiefst traurig“ darüber seien, diese persönlichen Berichte ehemaliger Spieler zu hören. Und weiter: „Rugby ist ein Kontaktsport, und obwohl die Sportart ein gewisses Risiko birgt, wird im Rugby das Wohlergehen der Spieler sehr ernst genommen und hat weiterhin höchste Priorität.“
Bei Thompson wurde im November eine früh einsetzende Demenz sowie der Verdacht auf eine chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE) diagnostiziert. „Ich kann mich nicht daran erinnern, 2003 die Weltmeisterschaft gewonnen zu haben oder beim Turnier in Australien gewesen zu sein“, sagte der 42-Jährige. Seine Mitstreiter klagen über ähnliche Probleme.