1.  Rugby-Bundesliga auch ohne den Offenbacher SC Rosenhöhe

Zwei Jahre nach dem Aufstieg in die 1. Rugby-Bundesliga zieht sich der OSC Rosenhöhe aus dem Oberhaus zurück. Von einem mutigen Schritt ist die Rede.

Offenbach – Gerüchte hatte es bereits eine Weile gegeben, sie waren jedoch zunächst dementiert worden. Nun steht fest: Nach dem RK Heusenstamm zieht sich auch der Offenbacher SC Rosenhöhe aus der 1. Rugby-Bundesliga Süd/West zurück. Im Gegensatz zu den „Füchsen“ werden die Offenbacher aber kommende Saison nicht in der 2. Liga spielen, sondern zum wiederholten Mal auf Landesebene neu starten, möglicherweise in einer Spielgemeinschaft.

Die Ausgangslage sei diesmal aber eine andere, heißt es. Denn: Der OSCR verfügt inzwischen über eine viel breitere Basis – mit Jugendspielern im mehreren Altersklassen. Die Nachwuchsarbeit soll nicht nur fortgesetzt, sondern sogar ausgebaut werden, heißt es. Dominique Arnault bleibt demnach mit seiner Firma CoreTechnologie Jugend-Sponsor, zieht sich jedoch aus dem Herren-Bereich, wo er auch Teammanager war, zurück.

Der OSCR war 2022 in die 1. Bundesliga aufgestiegen und hatte in der ersten Saison prompt die Play-offs erreicht. In der zweiten Saison wurde dieses Ziel trotz eines Punktabzuges denkbar knapp verpasst. Der Versuch, für 2024/25 ein Team, das fast ausnahmslos aus Spielern aus der Region bestehen sollte, zusammenzustellen, scheiterte. Ex-Nationalspieler Tobias Apelt hätte als Trainer fungieren sollen. Wie es nun mit den einzelnen Spielern weitergeht, ist noch offen. Die Jugendtrainer sollen alle bleiben. Einige der finanziellen Mittel, die sonst ins Herren-Team geflossen wären, will man nun für die Nachwuchsarbeit einsetzen. „In der Jugend hatten wir seit 30 oder 40 Jahren keine so gute Basis mehr“, sagt Bruno Vrga, der beim OSCR beziehungsweise dessen Vorgänger BSC Offenbach lange in unterschiedlichen Funktionen tätig war. „Wir haben die Abteilung neu aufgebaut. Es gibt einen Kern von zehn bis 15 Leuten, die sich sehr engagieren. Eltern der Jugendspieler kommen als Helfer hinzu. Da entsteht eine Gemeinschaft, die wir vorher nicht hatten. Das kann eine Erfolgsgeschichte werden. Es ist auf jeden Fall ein mutiger Schritt.“

Von Christian Düncher, 20.06.2024, 18:27 Uhr

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