Die Hamburg Sevens, das zweite und letzte Turnier der EM im olympischen Siebenerrugby, stehen an – mit Sam Rainger vom Rugby-Klub Heusenstamm. Der 32-Jährige denkt noch nicht ans Aufhören, wird aber bald kein Vollprofi mehr sein.
Offenbach – Im für Rugbyspieler gehobenen Alter von 32 Jahren steht Sam Rainger (RK Heusenstamm) vor einer Premiere. Von morgen bis Sonntag findet zum ersten Mal seit 14 Jahren ein EM-Turnier in der olympischen Siebener-Variante in Deutschland statt: die Hamburg Sevens (live Sport1/DAZN). Und Rainger gehört dem DRV-Kader an. 2009 bei den Hannover Sevens hatte er als 18-Jähriger im vorläufigen Aufgebot gestanden, war aber kurzfristig aufgrund einer Bänderverletzung ausgefallen.
„Ich sehe das völlig losgelöst voneinander“, betont der Blondschopf. „Das ist schon lange her.“ Zudem gab es damals noch nicht das professionelle Siebener-Programm, dem Rainger seit einigen Jahren angehört. Zuletzt hatte das 1,75 Meter große Kraftpaket nicht immer im Kader gestanden, auch weil sich das Team im Umbruch befindet und verjüngt werden soll. Ein Abschluss soll Hamburg für ihn aber noch nicht sein. „Ich fühle mich gut und es macht mir noch Spaß“, stellte der Heusenstammer klar. Allerdings wird der Sportsoldat die Bundeswehr Ende des Jahres verlassen. „Dadurch habe ich die Chance, eine Werkstudenten-Tätigkeit anzunehmen und schon mal etwas Berufserfahrung zu sammeln.“
In Hamburg wird es für Rainger und Co. darum gehen, „einen guten Saisonabschluss“ zu schaffen. Das wäre der Fall, wenn es gelingt, sich für die Challenger Series im kommenden Jahr zu qualifizieren, bei der es um das Ticket für die World Series geht. Der EM-Gewinn ist nach dem enttäuschenden siebten Platz beim ersten Turnier in Portugal nicht mehr realisierbar. Und bei den European Games in Krakau war für den Europameister von 2019 im Viertelfinale Endstation.
„Für uns war Krakau eine Enttäuschung. Nichtsdestotrotz haben wir im Viertelfinale gegen Großbritannien (Anm. d. Red.: 10:14) ein sehr gutes Spiel gemacht. Krakau haben wir aufgearbeitet und der volle Fokus liegt jetzt auf Hamburg.“ Dort geht es in der Vorrunde zunächst gegen Spanien (Fr., 16.57 Uhr), Irland (Sa., 13.02 Uhr) und Tschechien (Sa., 16.18 Uhr).
Die vom Heusenstammer Max Pietrek trainierten deutschen Frauen sind bei Hamburg Sevens ebenfalls am Start. Sie treffen in der Vorrunde auf Belgien (Fr., 11.50 Uhr, Endstand: 10:14), Frankreich (Fr., 14.35 Uhr) und Rumänien (Sa., 10.50 Uhr).
EM in Hamburg soll für Heusenstammer Sam Rainger kein Abschluss sein (op-online.de)
Erstellt: 07.07.2023, von: Christian Düncher