Ohne Spannung geht es beim Rugby-Erstligisten Offenbacher SC Rosenhöhe offenbar nicht. Der Aufsteiger zeigte zum wiederholten Mal in der Schlussphase Moral. Diesmal drehte das Team die Partie bei der RG Heidelberg durch einen späten Versuch und hat es nun vor dem letzten Spieltag selbst in der Hand, sich für die Play-offs zu qualifizieren. Der RK Heusenstamm verließ den Relegationsplatz, muss aber weiter um den direkten Klassenverbleib bangen.
RG Heidelberg – Offenbacher SC Rosenhöhe 25:30 (13:20). Auch in der dritten Partie seit der Beförderung Robert Haases vom Kapitän zum Spielertrainer blieb Offenbach unbesiegt. Und wieder war es spannend. Nach dem Last-Minute-Ausgleich in München (24:24) und dem knappen Derbysieg gegen Heusenstamm (27:20) brachte diesmal die letzte Aktion des Spiels die Entscheidung – durch Beau Scott. In Abwesenheit des rot-gesperrten Kickspezialisten Cheslin Arendse und nach dem mäßigen Versuch mit Marvin Dieckmann übernahm der Verbinder bei ruhenden Bällen die Verantwortung und avancierte mit 15 Zählern zum Topscorer. „Wir sind total stolz“, sagte OSC-Sprecher Yonas Hussein: „Die Moral war wieder unglaublich.“
Der Gastgeber erwischte den besseren Start und führte 6:0. Offenbach antwortete mit 20 Punkten in Folge. Doch die RGH glich aus und ging kurz vor dem Ende sogar mit 25:23 in Führung. Das letzte Wort hatte der OSC, der nun im Kampf um Play-off-Platz vier die besten Karten besitzt. Die RGH und Heusenstamm könnten am letzten Spieltag zwar noch punktemäßig gleichziehen, haben jedoch die klar schlechtere Spielpunktdifferenz. München liegt drei Zähler hinter Offenbach, muss aber gegen Spitzenreiter Frankfurt ran.
RK Heusenstamm – Heidelberger RK 38:14 (10:7). Die „Füchse“ behielten im Kellerduell die Nerven, obwohl sie den deutlich größeren Druck hatten. Der Heidelberger RK stand bereits vor der Partie als einziger direkter Absteiger fest. „Der HRK gab nie auf“, sagte Heusenstamms Trainer Markus Walger, lobte aber auch sein eigenes Team: „Hut ab. Es war eine tolle Leistung.“ Vor allem gefielen ihm die Einsatzfreude und der Spielwitz. Symptomatisch war insofern Sascha Joswigs zweiter Versuch, als er einen ins Malfeld gekickten Ball gerade noch per Sprung erreichte, bevor dieser die Auslinie überquerte.
In der ersten Hälfte hatten sich die „Füchse“ schwergetan, auch weil sie nach einer 10:0-Führung den Gegner durch einen Fehler selbst zurück ins Spiel brachten. Das wiederholte sich im zweiten Durchgang nach 24:7-Führung. Der wieder genesene Kapitän Luca Frischkorn und Joswig machten den Sack zu. „Hätten wir ein, zwei Fehler weniger gemacht, hätten wir ein, zwei Versuche weniger reinbekommen“, sagte Walger, der erstmals seit längerer Zeit auf Siebener-Nationalspieler Sam Rainger zurückgreifen konnte.
Erstellt: 07.05.2023, Von: Christian Düncher
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