Die Macht vom Main im deutschen Rugby
FAZ Von Rainer Seele, Heidelberg 16.06.2024,
Der SC 1880 Frankfurt ist zum vierten Mal in Serie deutscher Rugbymeister. In die Talentschmiede des Klubs soll weiter kräftig investiert werden. Dafür wird sogar die Europapokal-Idee fallengelassen.
Als Champion in jeder Hand eine Flasche Bier – gut und schön. Aber warmes Bier? Raynor Parkinson stand auf dem Spielfeld und verzog ein wenig das Gesicht. Das war dann doch nicht das Wahre. Aber die Suche nach einem kühlen Getränk musste warten. Noch mal schnell zur Mannschaft, der Serienmeister im deutschen Rugby formierte sich zum Gruppenfoto.
Kommentar: Seriensieger SC Frankfurt 1880: Die Macht vom Main im deutschen Rugby
Herzlichste Gratulation an den SC 1880 und speziell seinem „Macher“ dem 1880-Präsident Uli Byszio. Das war wieder eine tolle vorbildliche Leistung. Die tolle Aufbauarbeit trägt bereits ihre Früchte, macht bitte weiter so.
Respekt auch für den SCN-Sportvorstand Axel Moser und seine Spieler, die wieder einen starken Wettkampf lieferten und sich „leider mit dem Vize-Meister“ zufrieden geben mußten. Das ist auch eine sehr zu anerkende und respektable Leistung – herzlichen Glückwunsch! KU
SERIENSIEGER SC FRANKFURT 1880:Die Macht vom Main im deutschen Rugby
Von Rainer Seele, Heidelberg 16.06.2024, 14:31
Der SC 1880 Frankfurt ist zum vierten Mal in Serie deutscher Rugbymeister. In die Talentschmiede des Klubs soll weiter kräftig investiert werden. Dafür wird sogar die Europapokal-Idee fallengelassen.
Als Champion in jeder Hand eine Flasche Bier – gut und schön. Aber warmes Bier? Raynor Parkinson stand auf dem Spielfeld und verzog ein wenig das Gesicht. Das war dann doch nicht das Wahre. Aber die Suche nach einem kühlen Getränk musste warten. Noch mal schnell zur Mannschaft, der Serienmeister im deutschen Rugby formierte sich zum Gruppenfoto.
Das gewohnte Bild also am Samstag in Heidelberg: Der SC 1880 Frankfurt wieder die Nummer eins im Lande, zum vierten Mal in Folge, ungeschlagen auch in dieser Saison. Eine prächtige Bilanz. Und eine Sause am Samstagabend im Vereinsheim in Frankfurt war, im Vertrauen auf die Stärke der Rugby-Macht vom Main, schon vorbereitet: „Meisterfeier! 50 Liter Freibier, 50 freie Pizzen.“
Eine ausgezeichnete Mannschaft, eine gezeichnete Mannschaft. War schließlich ein hartes Stück Arbeit in Heidelberg, der SC Neuenheim (SCN) lieferte den Frankfurtern bei der 14:20-Niederlage einen großen Kampf auf Kunstrasen. Obwohl doch, wie SCN-Sportvorstand Axel Moser es formulierte, „Amateure gegen Halbprofis“ antraten. „Aber irgendjemand muss sie mal schlagen. So kann es nicht weitergehen.“
Die Neuenheimer, im Vorjahr im Finale in Frankfurt schon unterlegen, waren ein mutiger Herausforderer, setzten immer wieder Nadelstiche, stellten die Frankfurter vor einige Probleme, konnten den Qualitätsvorsprung des SC 1880 mit seinen internationalen Cracks aber trotz beherzten Einsatzes doch nicht wettmachen. 15 Punkte durch Straftritte von Nationalspieler Edoardo Stella, dazu ein Versuch von Parkinson, der den ovalen Ball nach einem sehenswerten Angriff im Malfeld ablegte – das reichte, um die Meistertrophäe wieder zu erobern, unter bengalischem Feuer, gezündet von Frankfurter Fans.
Ein Abschied, wie ihn der gebürtige Südafrikaner Parkinson, 36 Jahre alt, sich gewünscht hatte. Er beendete am Samstag seine Karriere. Und beschenkte sich dabei selbst, wie 1880-Präsident Uli Byszio sagte. Parkinson werde, schwant ihm, ein „großes Loch“ hinterlassen.
In jedem Fall: ein spannungsgeladenes Endspiel, mit krachenden Tacklings, zwei Teams sozusagen fast permanent auf Kollisionskurs. Die wuchtig geführte Auseinandersetzung hinterließ ihre Spuren auch bei den Frankfurtern. Ein Erfolg unter Schmerzen: Leo Wolf trug den linken Arm in einer Schlinge, Gedrängehalb Yoshihiro Furuoka den rechten.
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