Rugby: Wiedersehen für Offenbacher Garanovic mit dem RK Heusenstamm

OP Stand:25.04.2024, 14:23 Uhr Von: Christian Düncher

Vor der Saison verließ Vedad Garanovic den Rugby-Klub Heusenstamm: „Das war nicht einfach.“ Nun empfängt er mit dem OSC Rosenhöhe seinen Ex-Verein.

Offenbach – Vedad Garanovic hat die Skeptiker widerlegt. Und darauf ist der 27-Jährige durchaus stolz. „Fast jeder hat zu mir gesagt, dass ich mich dort nicht durchsetzen werde“, erinnert er sich an den Juni des vergangenen Jahres. Damals war bekannt geworden, dass der Bosnier innerhalb der 1. Rugby-Bundesliga Süd/West vom RK Heusenstamm zu Erzrivale Offenbacher SC Rosenhöhe wechseln wird. Beim Team vom Eichwaldweg zählt Garanovic aber zu den Stammkräften, obwohl es dort mehr Konkurrenz gebe, wie er betont: „Der Wechsel hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt.“

Stammspieler beim Play-off-Kandidaten

Genau genommen ist es eine Rückkehr: Als der Bosnier 2015 nach Deutschland kam, waren die seinerzeit drittklassigen Offenbacher seine erste Station als Rugbyspieler. Er folgte jedoch nach nur wenigen Spielen dem Lockruf des RKH. „Ich habe dort meine erste Bundesliga-Saison absolviert“, erinnert sich der Zweite-Reihe-Stürmer. Zu Beginn war er in Heusenstamm Stammkraft, am Ende zumeist bloß noch Einwechselspieler, was ihn nicht zufrieden stellte: „Ich war stets davon überzeugt, dass ich nicht auf die Bank gehöre.“

Als eine Fraktion ehemaliger Spieler der TGS Hausen entschied, nach Offenbach zurückzukehren, schloss sich Garanovic dieser Gruppe an, auch aufgrund der besseren Perspektive. „Mit dem RK Heusenstamm habe ich immer nur gegen den Abstieg gespielt. Ich wollte den Blick jedoch auch mal nach oben richten“, sagt der ehrgeizige 1,92-Meter-Hüne. Dass man ihn nach Bekanntwerden des Wechsels nicht mal mehr in den Kader für das Abstiegsrelegationsspiel gegen den RC Luxemburg berief, hat ihn gekränkt. Sein Fazit fällt dennoch positiv aus: „Ich hatte sieben unvergessliche Jahre beim RK Heusenstamm. Den Klub zu verlassen, war nicht einfach. Ich habe dorthin immer noch Kontakte.“ Unter anderem zu Kapitän Lucas Schmitt sowie Erik Schulze aus dem Vorstand.

Am Samstag um 15 Uhr kommt es zum sportlichen Wiedersehen: Die Offenbacher (fünfter Platz, 20 Punkte) empfangen den Tabellenletzten Heusenstamm (acht Punkte). Das Duell gilt seit jeher als brisant. „Diese Rivalität wird aber eher von den älteren Mitgliedern gelebt. Auf dem Platz schenkt man sich nichts, aber neben dem Platz sollte man das nicht ausleben“, sagt Garanovic, der keinen Groll gegen den RK Heusenstamm hegt. Das Verhältnis zwischen den Nachbarn scheint sich ohnehin zu entspannen. In der U16 bilden beide Vereine eine Art Spielgemeinschaft, die mehrmals zusammen trainiert habe, berichtet Garanovic, bei dem sich seit einiger Zeit alles um das Thema Rugby dreht. Als er beim RKH spielte, arbeitete er nebenbei am Flughafen im Logistik-Bereich. In Offenbach ist er als Vollzeitkraft im Nachwuchsbereich tätig, coacht Jugendteams („Wir haben gute Talente, aber es könnten mehr sein“) und leitet Schul-AGs. Fünf Stück betreut der Verein aktuell.

Die erste Mannschaft soll mit Erfolgen dafür sorgen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche beim OSCR Rugby spielen. „Bald wollen wir den Top-Teams Konkurrenz machen“, kündigt Garanovic an. Diese Saison ist das erneute Erreichen der Play-offs das Ziel. Um die Chance zu wahren, ist ein Sieg gegen Heusenstamm Pflicht. Garanovic warnt jedoch: „Egal, mit was für einem Team die Heusenstammer antreten: Man darf sie nicht unterschätzen. Sie sind bekannt für ihr schnelles Spiel. Wir müssen zu 100 Prozent fokussiert sein, wenn wir gewinnen wollen.“

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