In der Rugby-Bundesliga ringt der Offenbacher SC Rosenhöhe den Tabellenzweiten TSV Handschuhsheim nieder. Der RK Heusenstamm erlebt ein Derby-Debakel.
Offenbach – Der Offenbacher SC Rosenhöhe hat in der Süd/West-Gruppe der Rugby-Bundesliga für eine große Überraschung gesorgt, daheim den Tabellenzweiten TSV Handschuhsheim besiegt und den Rückstand auf Rang vier, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt, auf nur noch einen Zähler verringert. Der RK Heusenstamm hingegen taumelt weiterhin dem Abstieg entgegen. Am nächsten Spieltag in zwei Wochen treffen beide aufeinander.
Offenbacher SC Rosenhöhe – TSV Handschuhsheim 14:7 (14:7). Tobias Apelt hat Recht behalten. „Diese Mannschaft hat das Potenzial, um auch gegen sehr starke Teams wie den TSV Handschuhsheim zu gewinnen“ hatte der Routinier vor dem Duell mit den „Löwen“ gesagt, jedoch auch betont, dass dafür „alles perfekt funktionieren“ müsse. In der Hinrunden-Partie war das nicht der Fall. Damals siegte der Heidelberger Stadtteilverein 44:13. Diesmal erwischte Offenbach aber einen Sahnetag und siegte verdient. „Das war ein Hammer-Spiel“, freute sich Apelt über seinen ersten Sieg gegen den TSV überhaupt. „Endlich haben wir es geschafft, unser System 80 Minuten durchzuziehen.“
Robert Haase war spürbar stolz auf sein Team, das vor allem in der Defensive überzeugte. Dass in der zweiten Hälfte keine Punkte mehr fielen, führte der Spielertrainer des OSCR darauf zurück, dass die Partie „taktisch sehr anspruchsvoll“ gewesen sei. So hätten beide Mannschaften versucht, das Spiel mit weiten Kicks in die gegnerische Hälfte zu verlagern. „Uns ist das sehr gut gelungen. Wir haben es allerdings nicht geschafft, alle Möglichkeiten zu Punkten zu nutzen. Das hat sich nicht gerächt, weil wir konzentriert verteidigt sowie unseren Spielplan umgesetzt haben. Wir waren über weite Phasen das dominante Team. Dass gegen den TSV zu schaffen, ist eine grandiose Leistung. Ich bin sehr zufrieden.“
Auch als Christian Holms kurz vor dem Ende eine Zeitstrafe kassierte, ließ Offenbach nichts mehr anbrennen. „Wir haben bei der Mannschaft die goldene Mitte gefunden“, sagte Apelt. „Es gibt junge Spieler, die stark und schnell sind, aber auch erfahrene, die wissen, wie man so ein enges Spiel heimbringt.“
Neben dem unermüdlich ackernden Georgi Elisashvili ragte bei Offenbach Theo Degli heraus, der das Spiel mit seinen Kicks geschickt verlagerte. „Er trägt bei uns den Spitznamen Cristiano Ronaldo“, scherzte Apelt.
Offenbacher SC Rosenhöhe: G. Piano, Gennaro, Manukula, Garanovic, A. Piano, Elisashvili, Upton, Kothe, Engelbrecht (2), Degli (2), Phiri (2), Menguy, Apelt (5), Dieckmann, Cavallini (Khomeriki, Sayson, Goupil. Seremaia, Luneau, Seifert, Holmes)
RK Heusenstamm – SC Frankfurt 1880 7:113 (0:47). Eine Woche nach der 7:93-Pleite in Neuenheim (3.) kamen die „Füchse“ erneut unter die Räder. Gegen den Titelverteidiger und Spitzenreiter reichte es nur zum Ehrenversuch durch Vincent Weiß, Pascal Schuster erhöhte. Wie überlegen Frankfurt war, zeigt die Tatsache, dass sie sogar noch zwei Versuche legten, als sie in den letzten Minuten aufgrund von Verletzungen und Zeitstrafen in doppelter Unterzahl spielten. Der RKH hatte nur zwei Ersatzleute dabei und wird es so schwer haben, den letzten Platz noch zu verlassen. Die Klasse zu halten, werde schwer, sei jedoch nicht unmöglich, teilte der Verein mit.
RK Heusenstamm: Müller, Kreiling, Polheim, Salama, Nickel, Iding, Averbeck, N. Rainger, Schuster (2), Schmitt, Weiß (5), Beaufort, Höhmann, Franke, Meichsner (Schreiber, Bond)