Peter Hoffmann said:
Danke Nils
Hallo Nils,
Danke, dass Du den Finger in die Wunde legst und aus meiner Sicht die richtigen Fragen stellst.
Ich habe noch zwei weiter:
1. Die Vereine, die gute Jugendarbeit betreiben, sollen Sie die Spieler für die Nationalmannschaften ausbilden, oder doch lieber für sich für den eigenen Verein, den hier werden auch in Zukunft viele Ehrenamtliche benötigt, die die nächsten Generation mit Rugby begeistern? Die Jugend trainiert die Schüler.
2. Falls, wie erhofft, unsere 7er-Nationalmannschaft sich für Olympia und die Weltserie qualifiziert und damit hoffentlich einen Rugby-Boom in Deutschland auslösen sollte, wie wollen wir die tausend interessierten Kinder in den Vereinen aufnehmen, wenn es hier keine gut ausgebildeten und motivierten Jugendtrainer gibt? Die jetzige Trainerausbildung berücksichtigt dies aus meiner Sicht nicht.
3. Wie wollen wir Rugby in die Breite der Republik bringen, wenn immer noch nur an den eigenen Verein oder an die Nationalmannschaften gedacht wird? Es wäre doch toll, wenn jede Gemeinde mit 30.000 Einwohnern einen Rugby-Klub vor Ort hätte. Hier sollte es doch Partnerschaften geben.
Gruß
Peter
September 30, 2022
Alex Leiberich said:
Wieso wird nur nach der Breite gefragt, nicht aber nach der Spitze?
Das Problem ist doch eher, dass man das Potenzial verschenkt.
Unter den Wild-Zeiten, von denen man halten kann, was man möchte, wurde doch aber deutlich, welches Potenzial möglich ist und was man leisten kann, wenn eben in die Spitze investiert wird.
Klar, darf dabei auch nicht die Breite vergessen werden. Aber diese amateurhafte Denken, insbesondere bei den Vereinen und den Landesverbänden, aber auch bei der Nominierung der Nationalmannschaft, welche ohne die Auslandslegionäre eben auch keine ist, bringt auch das gesamte Rugby nicht voran, sondern es bedeutet Stillstand oder, im Vergleich zu anderen Nationen, sogar weitere Rückschritte.
Die Gelder hatten unter Wild den massiven Effekt, dass das vorhandene Potenzial endlich mal genutzt wurde. So gut war eine Nationalmannschaft noch nie. So viele Leute haben sich plötzlich für Rugby interessiert, wie noch nie. Nur hätte man das eben noch einige Jahre weiter betreiben müssen, um dann auch auf die Nachwuchsnationalmannschaften überzugehen. Das dauert eben seine Jahre/Jahrzehnte und man kann nicht in fünf Jahren das lösen, was 25 Jahre zuvor falsch gemacht wurde. Das war die beste Zeit und man hat gesehen, was mit finanzieller Unterstützung möglich ist.
Nur möchte das ja einige Vereine/Verbände überhaupt nicht.
Wie kann man eine Verzahnung zwischen Jugend- und Bundesligamannschaften erreichen? Vielleicht dass eine gewisse Anzahl an im eigenen Verein ausgebildeten Spielern unter 21 dann auch am Spieltag auf dem Feld stehen müssen?
Das Problem liegt doch aber auch bei den Vereinen selbst. Wenn dann bei Abstimmungen nur ein Bruchteil von Vereinsvertretern dabei ist, scheint das Interesse an einer Weiterentwicklung ja auch nicht wirklich vorhanden sein. Da möchte man wohl auch bequemen Amateurnest sitzen bleiben.
Und man muss sich eben klar machen, dass es eine Randsportart ist und eben auch noch länger bleiben wird. Das lösen andere, kleinere Nationen, gerade auf internationaler Ebene einfach besser.
Oktober 01, 2022